Literatur Tipp: Die Telefonzelle am Ende der Welt

Vor kurzem las ich den Roman „Die Telefonzelle am Ende der Welt“ von Laura Imai Messina. Es war eine tief berührende Erfahrung, die in vielerlei Hinsicht auch mein eigenes pastorales und seelsorgerliches Wirken bereichert hat. Dieses Buch ist mehr als nur eine literarische Reise nach Japan – es ist ein stiller, poetischer Ruf, sich mit den grossen Themen des Lebens auseinanderzusetzen: Trauer, Erinnerung und der Weg zurück ins Leben.

Die Handlung: Verlust und Heilung

Der Roman erzählt von Yui, einer jungen Frau, die bei dem Tsunami im März 2011 ihre Mutter und ihre Tochter verloren hat. Während einer Radiosendung, die sie moderiert, erzählt ein Anrufer von einer mystischen Telefonzelle, die in einem Garten im Norden Japans steht. Er nennt den Ort „Bell Gardia“, der auf einem Hügel in der Nähe der Stadt Ōtsuchi. Diese Telefonzelle ist ein Zufluchtsort für Menschen, die ihre verstorbenen Angehörigen vermissen. Das Telefon ist nicht angeschlossen, aber das spielt keine Rolle – die Worte, die hier gesprochen werden, finden dennoch ihren Weg.

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Schmiedet Schwerter zu Pflugscharen!

Er sorgt für Recht unter den Völkern.
Er schlichtet Streit zwischen mächtigen Staaten.
Dann werden sie Pflugscharen schmieden
aus den Klingen ihrer Schwerter.
Und sie werden Winzermesser herstellen
aus den Eisenspitzen ihrer Lanzen.
Dann wird es kein einziges Volk mehr geben,
das sein Schwert gegen ein anderes richtet.
Niemand wird mehr für den Krieg ausgebildet.
Jes 2,4

Von Gott geliebte Menschen

Schmiedet Schwerter zu Pflugscharen!

Als ich etwa acht Jahre alt war, organisierte ein Museum in unserer Nähe einen Tag der alten Berufe. Dort konnte man einem Küfer beim Bau eines Fasses, einem Setzer beim Herstellen einer Druckplatte und einem Köhler beim Aufschichten eines Meilers zuschauen. Das alles faszinierte mich sehr. Doch am meisten in Erinnerung blieb mir ein anderer Beruf.

Bei einem Schmied durfte man nämlich selbst einen Nagel schmieden. Natürlich wollte ich das ausprobieren! Stolz war ich, als ich meinen selbstgeschmiedeten Nagel mit nach Hause nehmen durfte. Doch eigentlich war es gar nicht der Nagel selbst, sondern das ganze Erlebnis, das so lebendig in meiner Erinnerung geblieben ist.

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Ich habe gesungen hinein in die Nacht

Lass mich am Morgen deine Gnade hören,
denn auf dich vertraue ich.
Zeige mir den Weg, den ich gehen soll,
denn zu dir erhebe ich meine Seele.

Ps 143,8

Von Gott geliebte Menschenkinder

Der Tag neigt sich dem Ende zu. Das Licht schwindet, und die Nacht legt sich sanft über die Landschaft. Die Menschen kehren heim. Das warme Bett und der erholsame Schlaf warten bereits. Die Nacht ist das Land der Träume. In der Dunkelheit darf der Mensch vergessen, was ihn belastet. Er darf neue Kraft schöpfen, darf sich auf die Gnade des neuen Morgens freuen.

Die Nacht kann mit heilsamen und kraftspendenden Bildern und Gedanken verbunden sein. Doch oft ist sie nicht nur positiv besetzt. Es gibt etwas anderes, das zur Nacht gehört. Etwas Bedrohliches. Die Finsternis raubt uns den Sehsinn. Im Dunkeln sehen wir Menschen kaum etwas. Im Dämmerlicht der Nacht verschwimmen die klaren Konturen, und die Welt wird schattenhaft. Man sieht Dinge, die nicht da sind. Und das, was da ist, erscheint unsicher, weil es auch nur ein Trugbild sein könnte.

Vielleicht rührt das noch aus der Zeit, als der Mensch noch kein Feuer machen konnte, als unsere Vorfahren in Höhlen lebten und sich vor wilden Tieren schützen mussten. Damals waren die dunklen Nächte besonders bedrohlich. Man sah nicht, was um einen herum war. Jedes Rascheln und jedes Knacken im Unterholz jagte einem Schrecken ein. Man floh oder bereitete sich auf den Kampf vor.

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Verdienst oder Geschenkt?

 

Dies aber bedenkt:
Wer spärlich sät, wird auch spärlich ernten, und wer im Zeichen des Segens sät, wird auch im Zeichen des Segens ernten.
2. Kor 9,6

Liebe Gemeinde

Heute feiern wir Erntedankgottesdienst. Die reichen Gaben des Feldes und aus dem Garten hier im Chor unserer Kirche zeugen davon. Liebevoll sind unsere Gaben von fleissigen Händen zu einem Bild des Dankes arrangiert worden. Das hat Tradition. Es ist gut, dass es diese Tradition gibt

 Von ganzem Herzen vielen Dank für Euren Einsatz – Vielen Dank auch allen Spenderinnen und Spendern dieser Gaben der Ernte.

Wir feiern Erntedank. Es ist eine Tradition. Aber es wäre traurig, wenn es nur eine Tradition wäre. Es wäre schrecklich, wenn man nur noch aus Tradition seine Gaben brächte und sich dabei gar nicht mehr bewusst wäre, dass diese Gaben Dankgaben sind. Erntedank ist sinnlos, wenn an ihm der Dank fehlt. Wir würden nur noch Theater spielen. Erntedank setzt voraus, dass wir uns bewusst sind, dass die Ernte ein Geschenk ist. Das die Früchte des Feldes und Gartens uns von Gott gegeben sind. Sie sind Geschenk – nicht Verdienst.

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Es ist, wie es ist!“

Liegt nicht das ganze Land vor dir?
Es ist besser, wenn wir uns trennen.
Wenn du nach links willst, gehe ich nach rechts.
Willst du aber nach rechts, dann gehe ich nach links.
Gen 13,9

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