Ein täglicher Gedanke in Zeiten des Virus – Tag 17

Ich will nämlich, dass ihr wisst, welch schweren Kampf ich führen muss für euch und die in Laodizea und alle, die mich nicht mit eigenen Augen gesehen haben, damit ihre Herzen getröstet seien und in Liebe verbunden und es in allem zu umfassender Einsicht komme, zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes: Christus, in dem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind.
Kol 2,1ff.

Von einem Schatz ist hier die Rede, aber auch von dem schweren Kampf. Die Menschen finden den Schatz nicht von sich aus. Sie müssen geführt werden. Die Erkenntnis muss ihnen vermittelt werden. Das ist keine leichte Aufgabe. Zumal der Schatz nicht offen liegt. Vielmehr ist dieser Schatz verborgene Weisheit und Erkenntnis. Der Wert des Schatzes offenbart sich nicht von sich aus. Erst in der Auseinandersetzung mit ihm zeigt sich sein tiefer Reichtum.

So ist von einer doppelten Suchbewegung die Rede. Nicht nur der Schatz soll gefunden werden, sondern auch der Schatz im Schatz. Wer den Schatz gefunden hat, hat doch noch nicht gefunden. Er ist noch nicht am Ziel. Doch die Suche lohnt sich. Denn als Lohn für die Mühen winken Trost, Verbundenheit und Erkenntnis.

So ist dieser Schatz von drei Kreisen umgeben. Im weiten Kreis sind all jene, die weder den Schatz kennen, noch seine tiefere Bedeutung verstehen. Der mittlere Kreis ist in jenem grossen Kreis eingeschrieben. Er kommt dem Zentrum näher. Dieser mittlere Kreis, das sind all jene, welche den Schatz fanden, denen aber noch seine tiefere Bedeutung verborgen ist. Darin eingeschlossen ist der kleinste Kreis. In der Mitte dieses Kreises steht Christus selbst. Ihn umgeben all jene, die nicht nur den Schatz fanden, sondern auch seine tiefe Bedeutung verstehen. Sie leben in der Weisheit und der Erkenntnis.

Die drei Kreise unterscheiden sich in ihrem Sein, nicht aber in ihrem Wert. Sie alle sind durch dieselbe Liebe verbunden und getragen. In dieser göttlichen Liebe gilt der Trost allen drei Kreisen gleichermassen. Doch hören sie die Botschaft auf je ihre Art. Ja, sie muss und darf ihnen gerade in unserer verrückten Zeit in ihrer Weise zugesprochen werden.

Wir kämpfen. Es ist ein harter Kampf. Für das medizinische Personal, das um jedes Leben kämpft. Für die Menschen in der Lebensmittelbranche, die darum kämpfen uns alle mit den nötigen Gütern zu versorgen. Für die KMU, die um den Erhalt von Arbeitsplätzen und das wirtschaftliche Überleben kämpfen. Für die Forschenden, die fieberhaft nach einem Impfstoff suchen und die Krankheit mit ihrer Leistung bekämpfen. Für Freiwillige, die darum kämpfen, dass die Risikogruppen sich wirklich schützen und zu Hause bleiben. Für die Blaulichtorganisationen, die darum kämpfen trotz des nötigen Eigenschutzes die Hilfe in der Not aufrecht zu erhalten. Für das Partyvolk, das in der erzwungenen Stille mit der eigenen Langeweile kämpft. Für die Kirchen, die darum kämpfen Sterbenden und Trauernden trotz den Einschränkungen seelsorgerlich gut zu betreuen, obwohl keine Umarmung, keine liebevolle Berührung und oft nicht einmal der mitfühlende Blick von Angesicht zu Angesicht möglich ist. Für uns alle, die wir mit uns selbst kämpfen auf das Verzichtbare wirklich zu verzichten.

Allen kämpfenden ist zu sagen: Christus kämpft an unserer Seite. Er rang mit dem Tod und der Ohnmacht. In ihm ist Tod und Ohnmacht überwunden. Vertraut auf ihn!

Wir vertrauen. Wir vertrauen in unserem Zweifel. Wir vertrauen auf Jesus, auch wenn wir seine Wahrheit und seine Gnade nicht verstehen. Wir vertrauen darauf, dass er mit uns den Weg geht. Wir vertrauen darauf, dass wir in ihm geborgen sind. Wir vertrauen darauf, dass wir mit ihm leben, wenn unser Körper auch stirbt. Wir vertrauen darauf, dass er der Kommende ist.

Uns Vertrauenden sei gesagt: Unsere Hoffnung ist nicht um sonst. Sein Reich ist nahe. Sein Reich berührt uns, wo wir ihm begegnen. Seine Wahrheit wird unsere Wahrheit.

Denn in ihm dürfen wir erkennen: Unsere Hoffnung ist keine zukünftige Hoffnung. Sein Trost ist kein zukünftiger Trost. Seine Vergebung ist keine zukünftige Vergebung. Sein Reich ist kein zukünftiges Reich. Sondern wo wir zu ihm gehören, da ist seine Wahrheit. Da ist Gott nicht länger ein ferner, entzogener Gott, sondern nahe und unmittelbar. Seine Hoffnung wirkt jetzt. Sein Trost stärkt uns jetzt. Seine Vergebung ist an uns geschehen. Sein Reich ist hier und jetzt. Seine Wahrheit gilt uns. In ihm ist die Herrlichkeit Gottes offenbar. In ihm ist nichts verborgen.

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