Ein täglicher Gedanke in Zeiten des Virus – Tag 65

Wenn du aber betest, geh in deine Kammer, schliess die Tür und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten.
Mt 6,6

Jesus empfiehlt uns, uns für das Gebet in die Stille zurückzuziehen. Im sprichwörtlichen stillen Kämmerlein sollen wir vor Gott kommen und beten. Das Gebet in der Stille bringt einem Gott ganz nah. Da ist nichts, das ablenkt. Da ist niemand, auf den man achten müsste. Da ist kein Gewinn vor der Welt zu erzielen. Nur Gott und ich. Nur Gott und du.

Das Gebet ist eine intime Angelegenheit. Es geht einem nahe. Das macht etwas mit dem Beter. Es ist ein Stück weit eine Ausnahmesituation. Ganz allein mit Gott.

Ja, hie und da kann es schwerfallen, im Stillen zu beten. Man findet die richtigen Worte nicht. Vielleicht weil das Herz übervoll ist und man nicht weiss, wo anfangen. Vielleicht weil einem das Leben so aus der Bahn geworfen hat, dass man sich innerlich leer fühlt. Es gibt nichts, was man vor Gott bringen kann. Nur Leere. Oder man ist so tief in der Trauer, dass nur noch Tränen fliessen und einem selbst die Gedanken entgleiten. Vielleicht lähmen auch Sorgen oder Ängste.

Man will beten, doch man kann nicht beten. Man will sich im Gebet Gott öffnen, doch es gelingt nicht still zu werden. Man will Gott um Kraft bitten, weil man sich schwach und verloren fühlt, doch nicht einmal das will gelingen.

Was dann? Was wenn ich nicht beten kann? Was wenn mir die Worte fehlen? Wenn es nicht gelingt einen klaren Gedanken zu fassen? Wenn nur Unruhe ist?

Wenn ich nicht beten kann, kommt Gott mir entgegen. Er schenkt uns Worte, die wir vor ihn bringen dürfen. In Jesus Christus lehrt er uns beten.

Das Unser-Vater-Gebet ist ein Geschenk. Wir dürfen es immer und überall beten. Wir dürfen uns an ihm festhalten, wenn uns die Worte fehlen. In ihm dürfen wir zu ihm kommen. In seinem Wort sind wir gehalten.

So lade ich Dich ein mit mir zu beten:

Unser Vater im Himmel
Geheiligt werde dein Name
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen

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